Samstag, 25. April 2009

Gewerkschaftsprimus Huber redet Klartext, gibt Sommer recht

Man kann Gewerkschaften ja kritisch gegenüberstehen, aber was Sommer betrifft, ist sein Herz bei den Arbeitnehmern, und was Huber angeht, weiß er, von was er spricht, und indem er Sommers Äußerungen - der Gefahr von sozialen Unruhen - als "nicht herbeigeredet" bezeichnet, zeigt er, dass zumindest der Kopf der Gewerkschaft (lassen wir mal ver.di weg), noch sehr wohl bei Verstand ist.
Und dasss Sommer am 25. April sagte, dass „nicht das Nennen von Problemen" Unruhe schürt, "sondern dass man Probleme nicht beseitigt“ werden, ist ein weiteres zeichen dafür, dass an der Spitze Deutschlands nicht nur korrupte Abzocker angesagt sind, die ihr eigenes Land verkaufen und ruinieren würden, nur um an der Macht zu bleiben, sondern die das Gemeinwohl im Blick haben.
Und während Kanzlerkandidatin Merkel "erneut mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt" forderte, fragen sich Millionen von Hartz IV Empfängern, wo eigentlich die Solidarität ihnen gegenüber demonstriert wird, und was sie eigentlich mit Zusammenhalt meint? Das Zusammenhalten gegen die Armen & Schwachen, dass einmal zeitarbeiter immer ein Zeitarbeiter bleibt, nur damit die Stammbelegschaft noch nach tarif bezahlt werden kann, weil die Bosse da oben mit Milliarden lieber in der Börse pokern gehen?
Wenn dann Merkel sogar meint,d ass es einen Zusammenhalt in der Gesellschaft gebe, der nur noch gestärkt werden müsste, dann ist es eher der Wille zum Frieden, der inzwischen aber dermaßen überstrapaziert wird, weil gewissenlose Zocker die Zukunft des ganzen Landes verspielten, und da leider auch viele anderen mitgemacht haben, die sich nun natürlich nicht beschweren dürfen.
Was dann aber noch realitätsfremd rüber kommt ist Franz Müntheferings kommentar, nämlich dass Deutschland stark sei, und es Vertrauen in die, die politisch handeln, in Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände geben würde.
Es muss anscheinend erst richtig krachen, bevor die Träumer die Hebel der Macht aus der Hand geben, oder haben sie jene längst nicht mehr?
Dass FDP-Generalsekretär Dirk Niebel den DGB-Chef Michael Sommer allerdings aufforderte, nicht weiter das Schreckgespenst sozialer Unruhen an die Wand zu malen, verwundert. Weiter heist es, dass er seine unsägliche Äußerung noch vor dem 1. Mai zurücknehmen solle.
Denn egal ob Sommer das zurück nimmt oder nicht: Der 1. Mai wird derber wie sonst, erst recht, wenn das Wetter mitspielt, weil die Agressionen aufgrund des versagens der verantwortungsträger da oben sehr wohl die da unten betrifft und angeht, und die sichd as immer weniger gefallen lassen, wie man ihre Zukunft zerstört.
Es ist somit eher eine politisch ausschlachtbare retorische Forderung, da ein neues Schlachtfeld für die FDP gesucht wird, wo man den politischen gegner angreifen kann, da der Liberalismus von gierigen & gewissenlosen Bankern missbraucht & geschändet wurde - klar, dass man da anderweitig irgend wie nach Erfolgserlebnissen sucht.
Um auch das andere Ende des politischen Schlachtfeldes zu nenne, sei gesagt, dass ebenso Lafontaine nun soziale Spannungen aufziehen sieht. Während er jedoch Angst hat, dass die Rechten an Einfluss gewinnen, versucht Peter Struck ihm die Flügel zu stuzen, indem er sagt, dass es nicht gut sei, "wenn wir davon reden, dass hier Unruhen ausbrechen könnten wie in Frankreich oder anderswo".
Ausgerechnet er, der sonst für derbe und harte Retorik innerhalb der SPD, der einstigen Partei der Arbeitnehmer, zuständig ist, wird nun auf einmal kleinlaut, während sich immer mehr - mehr doer weniger - dem einzig seriösen Kanzlerkandidaten Kloos anschließen.

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